Heizkosten auf Rekordniveau: Wie gespart werden kann | Immobilien

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Die Deutschen haben im Jahr 2024 zurückhaltend geheizt. Die Rechnung wird trotzdem hoch ausfallen. Grund sind Energiepreise auf Rekordniveau, die die Verbrauchskosten drastisch in die Höhe treiben – Techem sieht das als Hinweis darauf, dass individuelles Sparverhalten nicht mehr reicht.

Viele Mieter in Deutschland heizen wegen der hohen Energiepreise sparsam, der Verbrauch ist im vergangenen Jahr gegenüber 2023 stabil geblieben ist. Der  Gebäudedienstleister Techem kommt aber im „Atlas für Energie, Wärme & Wasser 2025“ zu dem Ergebnis, dass die Einsparpotenziale im Nutzerverhalten weitgehend ausgeschöpft sind. Die Dekarbonisierung des Wohnungsbestands bis 2045 sei nur durch gezielte technische Lösungen erreichbar.

Konkret gemeint ist insbesondere der Einsatz von Wärmepumpen auch in Mehrfamilienhäusern, mehr Abwärmenutzung und digital steuerbare Heizungsanlagen als Hebel für Energieeffizienz und CO2-Reduktion. „Es ist Zeit für einen technologieoffenen Ansatz, der auf innovative Lösungen und Energieeffizienz setzt, statt auf den Einsparwillen der Bevölkerung allein“, kommentiert Techem-CEO Matthias Hartmann die Ergebnisse.

Heizkosten: trotz stabilem Verbrauch hoch

Die Heizkosten 2024 lagen laut Techem auf einem Rekordhoch: Seit 2021 stiegen die Energiepreise um 82 Prozent, die Verbrauchskosten pro Quadratmeter um 40 Prozent. Dabei blieb der Verbrauch im vergangenen Jahr gegenüber 2023 stabil. Auch die Beratungsgesellschaft co2online geht von höheren Heizkostenabrechnungen für 2024 aus.

Die höchsten Heizkosten pro Quadratmeter wurden im vergangenen Jahr in Chemnitz (19,01 Euro pro Quadratmeter), Potsdam (18,61 Euro pro Quadratmeter) und Offenbach (17,86 Euro pro Quadratmeter) gemessen. Bei den Ländern führt das Saarland (15,75 Euro pro Quadratmeter), gefolgt von Schleswig-Holstein (15,68 Euro pro Quadratmeter) und Brandenburg (14,59 Euro pro Quadratmeter).

Die Daten können nach den Energieträgern Erdgas, Heizöl und Fernwärme und dem jeweiligen Gesamtwert aufgeschlüsselt in einer interaktiven Deutschlandkarte auf Bundes- und Länderebene sowie nach Postleitzahlregionen oder Großstädten eingesehen werden.



Atlas für Energie, Wärme & Wasser 2025: Interaktive Deutschlandkarte

CO2-Preis: Kostenaufteilung wirkunglos?

Der deutsche Mehrfamilienhausbestand wird der Studie zufolge immer noch zu mehr als 87 Prozent fossil beheizt. Die Tendenz ist mit einem Rückgang von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr nur leicht sinkend. Fernwärme verursachte demnach im Jahr 2024 mit 166 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde (g CO2/kWh) weniger Emissionen als Erdgas (201 g CO2/kWh). Gebäude mit Fernwärmeanschluss liegen mit 0,9 Tonnen CO2 pro Nutzeinheit bereits unter dem Klimaziel 2030 – das sieht Techem als einen echten Wendepunkt.

Die im Jahr 2023 eingeführte gesetzliche CO2-Kostenaufteilung zeigt bislang den Experten zufolge kaum Wirkung: Noch immer tragen Mieter rund 73 Prozent der CO2-Kosten, Vermieter nur 27 Prozent. Das sei zu wenig, um Investitionen nachhaltig anzureizen, so die Schlussfolgerung.

CO2-Preis: Mehrkosten für unsanierte Gebäude bis 2040

Betriebskosten: sparen mit digitaler Optimierung

Die Analyse zeigt, dass für signifikante Einsparungen technische Maßnahmen erforderlich sind: etwa Monitoring oder digitale Betriebsführung. Damit lassen sich pro Wohnung bis zu einer Tonne CO2-Äquivalente (CO2e) jährlich zusätzlich vermeiden, mehr als durch individuelles Verhalten allein.

Durch digitale Betriebsoptimierung konnten laut Techem im Jahr 2024 rund 15,9 Millionen Euro an Betriebskosten eingespart werden. Darüber hinaus können bereits 65,3 Prozent der Gebäude in Deutschland ohne Wohnungszutritt abgelesen werden und 62,3 Prozent sind vollständig remote auslesbar. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz sieben. Laut EU-Vorgabe ist eine vollständige Fernablesbarkeit bis 2027 vorgesehen.

„Smarte Heizungsanlagen sind längst Realität und wirtschaftlich hoch relevant“, so Hartmann. Die Kombination aus Monitoring, KI-gestützter Steuerung und transparenter Verbrauchserfassung sei der Schlüssel zu mehr Effizienz und weniger Emissionen – und das bei überschaubarem Investitionsbedarf.

Wärmepumpen: gerade in Mehrfamilienhäusern

Zirka 50 Prozent der zentral beheizten Mehrfamilienhäuser in Deutschland sind nach Angaben von Techem ohne Heizkörpertausch für Niedertemperatursysteme wie Wärmepumpen geeignet. Mit Tausch steigt der Anteil auf 90 Prozent. Wärmepumpenanlagen erreichen demnach eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von durchschnittlich 3,5 (Raumheizwärmeanlagen) – ein guter Effizienzwert. Warum Eigentümer von Mehrfamilienhäusern bei der Technologie noch zurückhaltend sind, zeigt die Bundesstatistik.

Die durchschnittlichen Emissionen für die Wärmeversorgung pro Wohnung lagen 2024 in deutschen Mehrfamilienhäusern mit zirka 1,5 Tonnen CO2-Äquivalent (t CO2e) bereits unter dem nach dem Klimaschutzgesetz ermittelten Zwischenzielwert von 1,8 t CO2e.

Wärmepumpe erstmals an der Spitze der verkauften Heizungen

Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser

Der Atlas für Energie, Wärme & Wasser – ehemals Verbrauchskennwerte-Studie – von Techem dokumentiert den Energie- und Wasserverbrauch, die Treibhausgas-Emissionen und die Kosten für Heizung und Warmwasser in deutschen Wohnungen. Die Analyse basiert im Wesentlichen auf Daten des Kalenderjahres 2024, die im Rahmen regelmäßiger Auswertungen von Verbrauchsabrechnungen von 1,1 Millionen Wohnungen in 97.000 Mehrfamilienhäusern anonymisiert erhoben und für die Erstellung der Heizkostenabrechnung verwendet wurden. Die Studie wird seit der Heizperiode 1998/99 als Broschüre herausgegeben.



Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser 2025 (Download)

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